​Religion – Ein Leben in Zwang? Teil 1: Mein Weg

Kaaba, Mekka (c) Adnan Siddiqi, Hajj 2014
Kaaba, Mekka (c) Adnan Siddiqi, Hajj 2014

As-Salam-u-Aleikum zusammen!

Es ist schon eine Weile her, seitdem ich geschrieben habe, aber welcher Zeitpunkt könnte besser sein, als Ramadan, um ein Comeback zu starten!

Ramadan, der Fastenmonat. Ein Monat, der vorgeschrieben ist. In welchem jeder Muslim fasten solle. Ein Zwang? Bezüglich Ramadan bin ich bereits in einem früheren Beitrag tiefer eingetaucht. Hier möchte ich auf eine andere These eingehen:

“Erst wenn wir Religionen ablegen, werden wir frei sein”.

Diese Aussage habe ich über die letzten Jahre schon öfter gehört. Ist dem wirklich so? Sind Menschen ohne Religion glücklicher?

Leider nehme ich immer mehr wahr, dass Menschen direkt der Religion die Schuld daran geben, was heutzutage alles falsch läuft und in der Welt geschieht. Die Religion sei Auslöser für alles. Viele in meinem Umkreis meinen, gäbe es keine Religionen, gäbe es keine Kriege. Der Mensch wäre frei und hätte kein Verlangen, andere “rechtzuleiten” oder gar anzugreifen. Ist es wirklich so? Leben gläubige Menschen in einem engen Korsett, während nicht-gläubige das Leben sorgenfrei genießen? Das Thema Zwang ist etwas, welches Religionen stets begleitet. Ich möchte hierzu kurz zu meiner eigenen Geschichte ausholen.

Mein Weg zum Glauben

Es wäre falsch zu behaupten, dass ich immer so gläubig war, wie ich es heute bin. Jeder muss seinen Weg erst finden, so auch ich. Würde ich nur meine Zeit als wirklich gläubiger betrachten, dann wäre ich noch ein Kind. Ein Kind, das gerade gehen gelernt hat, nicht mehr.

Geboren in einer pakistansichen Familie, die immer schon sehr gläubig war, habe ich in meinen “rebellischen” Jahren diesen Glauben in Frage gestellt. Muss ich glauben, nur weil ich in diesem Haus geboren wurde? Wäre ich genauso, wäre ich woanders geboren? Ich hab viel gestritten, viel rebelliert, vieles nicht befolgt. War ich glücklich?

Definitiv nicht. Nicht, wegen meiner “Rebellion”, ganz im Gegenteil. Zu diesem Zeitpunkt empfand ich diese “Vorschriften”, das Beten, das Fasten, alles als einen Zwang, denn es wurde mir von meinen Eltern gesagt, zu tun. Es war nicht meine “freie” Entscheidung. Also machte ich es nicht, denn das war meine Entscheidung und ich war der Meinung, es befreit mich, wenn ich es selbst entscheide. Tat es aber nicht.

Ich kann mich auch heute noch daran erinnern, wie frustriert und deppressiv ich phasenweise war. Schlaflose Nächte, weil ich immer wach lag und über den Sinn des Lebens nachdachte. Was mache ich hier? Wo soll die Reise hingehen? Was ist mein Ziel? Klar hatte ich auch Spaß mit Freunden,aber sobald ich alleine war, gingen die Gedanken wieder los. Ich hatte nie Ruhe. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass ich wo dazugehöre. Ich fühlte mich immer als Außenseiter, immer als einer der eine Zugehörigkeit sucht. In Pakistan war ich zu europäisch, in Wien war ich nicht Wiener genug. In meiner eigenen Familie war ich auch anders. Wo gehörte ich nun hin? Was waren meine Wurzeln?

Die “Wende” kam für mich nach dem 11. September 2001. Als die Terroranschläge begannen. Plötzlich wollten alle meine Meinung wissen, wie denke ich über die Anschläge, was sagt der Islam wirklich. Ich wusste es selber nicht, da ich mich gar nicht mit dem Islam auseinandergesetzt hatte. Die Anschläge häuften sich und so auch die falschen Bilder über den Islam. In mir bildete sich eine gewisse Ungeduld, ein Drang zu handeln, ich wusste nur nicht wie.

Es war dann als ich 2014 die Hajj-Pilgerreise unternahm, dass ich die Antwort auf all meine Fragen bekam. Es war diese Abschottung vom Alltag, diese komprimierte Zeit mit der Familie und den vielen Muslimen aus der ganzen Welt. Es klingt typisch, aber es war wirklich so. Ich hatte viel Zeit zum nachdenken, zum meditieren. Viele Fragen, die ich mir über die letzten 10-15 Jahre gestellt hatte, erhielten plötzlich Antworten. Ohne, dass ich sie mir erneut gestellt hatte. Es waren unterdrückte, verdrängte Themen, die plötzlich wieder hochkamen und verarbeitet wurden. In Träumen oder anderen Situationen.

Ich stand dort, vor dem Haus Gottes, an den vielen verschiedenen Orten, von denen ich gehört hatte. Sie waren alle da. All diese Plätze, wo die Geschichte tatsächlich stattgefunden hatte. Alles, was ich nur als ein Märchen empfand. Es war alles wahr.

Ich weiß nicht, was es war, aber etwas geschah während dieser Reise und es sollte mein zukünftiges Handeln komplett verändern. Ich fand meinen Weg zum Islam, ich fing an vieles zu verstehen. Ich begann mich mehr und mehr mit der Lektüre und der Geschichte des Islams auseinanderzusetzen. Ich startete diesen Blog als meinen Versuch, bei der Aufklärung über den Islam zu helfen, für alle, die es interessiert. Es wurde zu meinem Ventil, um meinen Ärger über vieles, was in der Welt passiert und berichtet wird in ein positives Ergebnis zu wandeln.

Seitdem ich begann, regelmäßig zu beten, schlief ich besser. Als ich die Übersetzung des Korans las, fand ich viele Antworten auf Probleme und Konflikte in meinem Alltag. Als ich mich mit der Geschichte des Islams befasste, wurde ich viel ruhiger und ging überlegter vor, wenn ich Konflikten gegenüberstand. Wenn ich nun von jemanden gefragt wurde, was meine Herkunft war, konnte ich mit stolz antworten: “Ich bin Muslim”. Keine Nation, keine Familie, mein Glaube wurde zu meiner Identifikation.

Doch am Wichtigsten war: Ich fühlte mich frei!

Als ich von der Pilgerreise zurückkehrte, war es, als hätte ich Tonnen an Last von meinen Schultern abgelegt. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich die letzten Jahre in einem engen Korsett verbracht und nun hatte ich es gesprengt. Ich war frei, wie noch nie zuvor. Noch nie war ich so selbstsicher und motiviert, wie von diesem Zeitpunkt an.


Ein Gedanke zu “​Religion – Ein Leben in Zwang? Teil 1: Mein Weg

  1. Zitat: „Das Wort Islam nur zu übersetzen, verrät nicht genug. Verblüffende Einblicke ergeben sich, wenn man weiß, dass es im Arabischen vor allem auf die Konsonanten ankommt. Vokale werden nicht geschrieben. Fast jedes Wort lässt sich auf drei Konsonanten zurückführen. Das macht das Lesen und Verstehen nicht einfach. Zum Vergleich: Die Kombination m-t-r könnte für Mutter, Mieter, Meter oder Meuterei stehen. Da muss man schon wissen, worum es geht, um die passende Variante zu wählen.

    Ohne Vokale bleibt bei Islam der Wortstamm s-l-m übrig.“ Zitat Ende, Quelle: https://pagewizz.com/woher-kommt-das-wort-islam-28892/

    Zum Wortstamm s-l-m lese auch mal auf dieser Seite (https://de.wikipedia.org/wiki/Jerusalem) zum Namen der Stadt Jerusalem.

    Zitat: „Die im Hebräischen und Aramäischen gebräuchlichste und auch älteste Form ist yrwšlm, jeruschalem, daneben ist eine Kurzform yršlm und noch kürzer šlm, schalem belegt.“ Zitat Ende.

    Wird das Urwort yrwšlm Buchstabe für Buchstabe ins heutige Deutsch übersetzt, dann ergibt das Uruslm und durch Hinzufügung zweier weiterer, der einzig richtigen Vokale, haben wir dann das Wort Urusolam.

    Zitat: „Jerusalem was named as „Urusalima“ on ancient Mesopotamian cuneiform tablets“ Zitat Ende, Quelle: englisches Wikipedia zum Stichwort Jerusalem.

    Das richtige vom Wortstamm s-l-m ausgehende Wort ist nicht Islam, sondern (Uru)solam. Leider wurde das Wort falsch getrennt, nämlich vor dem S, so entstand aus „solam“ (bzw. s-l-m) im Hebräischen das Wort Schalom und im Arabischen das Wort Salam, was beides Frieden bedeutet, und auch das Wort Islam (s-l-m) als der Oberbegriff für die Religion der Moslems.

    Einzig richtige Trennweise des Wortes (Uru)solam ist jedoch nach dem S, wobei wir dann zwei Worte haben:

    1. Urus (germanisch für Auerochse, kurz Ur, symbolisch für den Himmel, das All, den Uralten, in der Kabbala auch „Nichts“ genannt = Gott, genannt auch El oder Al).
    2. Olam (wird übersetzt mit Welt, Universum, Ewigkeit), ist symbolisch die „Mutter Natur“, als Gottheit die ilah.

    Aus dem Al und der ilah wurde im Arabischen das Wort Allah.
    Allah ist gleichbedeutend mit Urusolam (ugaritisch yrwšlm, ganz kurz nur s-l-m), auf deutsch auch übersetzbar mit Sternenwelt bzw. Weltall (Universum). Das Universum ist das größte, was der Mensch kennt. Weil Urusolam = Universum = Allah, sagt man im Arabischen Allah akbar „Gott ist der (das) größte“. Bedeutet, in der Religion Islam wird das Weltall (Universum) unter dem Namen Allah als das größte, nämlich als der einzige Gott angebetet.

    Alif Lám Mím.

    Die wahre Bedeutung dieser drei Buchstaben ist:

    Alif = Kalef (hebr. Alef „Rind“, eigentlich „Kalb“, im Arabischen wurde daraus auch Kalif), meint Urus, wovon im Wortstamm s-l-m das S stammt.
    Lám Mím sind L-M. Plus das S davorgesetzt wird daraus S-L-M, ist dann identisch von der tatsächlichen Bedeutung her mit A-L-M.
    Alif Lám Mím hat also die Bedeutung Urusolam (mesopotamisch Urusalima), hebräisch wurde daraus Jerusalem, arabisch القدس, al-Quds „die Heilige“ genannt, und das Symbol dafür ist die Kaaba in Mekka (arabisch الكعبة, DMG al-Kaʿba), das „Haus Gottes“, der Ort in dem alles Leben stattfindet, einfach gesagt, das Weltall, im Islam als Gott (Gottheit) verehrt und Allah genannt.

    Zitat: „Das arabische Wort Allah stammt aus dem vorderorientalischen Heidentum und bezeichnete zunächst die Gottheit (al-ilâh). Im Laufe der Jahrhunderte nahm es die Bedeutung Gott an und wurde zu einem Eigennamen. “ Zitat Ende

    Zitat: „Rein formal bekennen wir wie Muslime: Gott ist der Höchste und Größte. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Im Islam fehlt das Entscheidende: Der große Gott wurde klein, um uns zu retten.“ Zitat Ende, Quelle der beiden Zitate: Orientdienst.de

    Das slawische Wort für klein ist mali (bzw. malo). Nun gebe man acht.

    Hesekiel 1:10 Ihre Angesichte zur rechten Seite der viere waren gleich einem Menschen und Löwen; aber zur linken Seite der viere waren Ihre Angesichte gleich einem Ochsen und Adler. (Luther 1545)

    Die vier Tiere beziehen sich auf die vier Elemente:

    M ensch (Wasser“Mann“)
    A dler (Luft, als Tierkreiszeichen der Skorpion, aber auch als Schlange, stehend für „gut und böse“)
    L öwe (Feuer)
    O chse (Erde „Stier“)

    Nimmt man nur die Anfangsbuchstaben, ergeben diese das Wort Malo, woraus rückwärts geschrieben im Hebräischen Olam wird.

    Woanders heißt es dann noch: „In der hebräischen Tradition ist das Paradebeispiel für den magischen Menschen (Crown of the Magi) im positiven Sinne der Baal Schem (= Meister des Namens – JHVH, oft nur als Schem bezeichnet). Da Gott selbst in die Schöpfung mitgeht (Schechina) steht jeder Buchstabe des unaussprechlichen Namens Gottes für ein Element“. Zitat Ende, die Quelle habe ich mir leider nicht notiert.

    Forscht mal nach im Zusammenhang dieser vier Tiere mit der „Crown of the Magi“.

    Ist Gott denn gar nicht groß, sondern klein?

    Zu klein und groß steht hier:

    Lukas 9:48 und sprach zu ihnen: Wer das Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Welcher aber der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein.

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